Ihr seht also, es wird immer mehr zur Frage des persönlichen Geschmacks (z.B. Feeling auf der Haut), ob du dich in Leder oder Kunstfaser kleiden möchtest. Ich persönlich bevorzuge die Textilkombi. Warum?
Auf großer Tour sollte sie alles können. Ich hatte am Campo Imperatore mitten im Sommer schon Schneeregen und zwei Stunden später an der Adria 30 Grad. Die Preise für eine hochwertige Kombi sind hoch, also möchte ich mir nicht 2 komplette Ausrüstungen (Sommer / Frühling & Herbst) leisten. Der Platz ist limitiert, also kann ich auch nicht eine Somer- und eine Herbstausrüstung einpacken.
Als Motorradfahrer bewegst du dich in der Natur in (mindestens) drei Jahreszeiten. Als "Nicht-Winter-Fahrer" muss eine Kombi also einen Temperaturbereich von 4° bis 40°C abdecken. Was unmöglich klingt, ist einfach: Zwiebelprinzip und Lüftungskonzept.
Als Tourenfahrer kommt man zwangsläufig mal in den Regen. Als Regenschutz gibt es drei Konzepte: darüber, darunter oder zwischendrin. Den Regenschutz darunter zu tragen, finde ich persönlich nicht sehr prickelnd, da die Kombi sehr schwer wird, wenn sie nass ist - außerdem kühlt man schneller aus. Zwischendrin - also eine einlaminierte Membran - mag ich persönlich auch nicht sehr gerne, da die Membran zwar "atmungsaktiv" ist, bei 40°C aber trotzdem einen Hitzestau verursacht. Außerdem macht sie die Kombi unnötig schwer.
Ich finde das Konzept der separaten Regenkombi ideal, weil sie im Koffer nicht viel Platz braucht, aber bei Hitze auch dort bleiben kann.
Ich fahre auch Trial und liege dort ab und zu auf der Nase. Dort merkt man sehr eindrücklich, wie schmerzhaft ein Sturz bei 5 km/h schon ist. Ich möchte keinen bei Tempo 80 erleben, aber falls es dann mal passiert, will ich die besten Protektoren und das abriebfesteste Material der Welt haben.
Mal ehrlich - wer von euch bringt immer gleich viele Kilos auf die Waage und wer hat das ganze Jahr über die gleiche Kleidung unter der Kombi an? Mir ist es wichtig, dass eine Tourenkombi vielfach verstellbar ist, sodass sie bei jeder Tour, in jedem Gebiet und zu jeder Jahreszeit optimal auf mich eingestellt werden kann.
Die Carese-Jacke und die Torno-Hose sind hervorragend verarbeitet. Sie sind in Cordura 500 ausgeführt und haben hochwertige Protektoren. Die Hose hat an Gesäß und an der Innenseite der Knie Ledereinsätze, die beim Fahren im Gelände mehr Halt auf dem Motorrad gewährleisten. Das Regenschutz-Konzept finde ich genial: eine GoreTex Membran, die ich wahlweise innen oder darüber anziehen kann. Das Fach für den Rückenprotektor ist so groß, dass ich den von meiner Ortema-Trialweste verwenden kann - Geld und Ressourcen gespart. Es gibt viele Außen- und Innentaschen (einige wasserdicht) für Dokumente, Telefon usw.
Das Wichtigste aber war für mich das Belüftungskonzept. Bei meiner alte Jacke konnte der ganzen Brustbereich weggezippt werden, was einen maximalen Luftdurchsatz gewährleistete und einen Einsatz auch bei 40°C noch "angenehm" gestaltete. Bei der Held Carese II gibt es im Brustbereich beim Reissverschluss über die gesamte Länge zwei Laschen, die mit Magneten offen gehalten werden können. Darunter ist luftdurchlässiges Gewebe verarbeitet, sodass die Lüftung vom Hosenbund bis zum Kragen durchgehend passt. An den Armen sind zwei sehr lange Reissverschlüsse bis über die Ellbogen, die ebenfalls der Belüftung dienen. Zusätzlich verwenden Jacke und Hose das AirVent Konzept mit aufklappbaren Bereichen im Brust- und Oberschenkelbereich. Ganz toll finde ich auch die Reissverschlüsse am Rücken, die die Luft wieder abtransportieren. Ergänzt wird das Ganze mit dem Einsatz von CoolMax Gewebe im Innenbereich. Insgesamt also ein extrem wirkungsvolles und komfortables Lüftungskonzept, das ich in dieser Form noch bei keinem Hersteller gefunden habe. Das Konzept entspricht haargenau meinen Bedürfnissen - ein Anzug für das ganze Jahr mit ausgezeichnetem Preis-Leistungsverhältnis.
Ich habe die Kombi zum Geburtstag von meiner Frau bekommen. Gekauft habe ich vier Monate davor - im Hochsommer, mit T-Shirt anprobiert. Als ich die Jacke dann im Herbst zum ersten mal anziehen wollte, merkte ich, dass der Herbstpuli und die Schiunterwäsche dann bei der gewählten Größe doch ein gewisses Engegefühl aufkommen ließ... Ein Anruf bei Held hat mich dann sehr verblüfft: Wenn die Jacke nicht getragen ist, kannst du sie jederzeit umtauschen. Das nenne ich mal Kundendienst - ein Umtausch nach vier Monaten. Leider hat es die Jacke in der nächsten Größe nicht mehr gegeben und so wurde ich auf´s Frühjahr verwiesen bis die nächste Lieferung kommt. Das Verkaufsteam hat sich aus eigenem Antrieb bei mir gemeldet und - bedingt durch das Corona-Ausreiseverbot - mir zwei Größen zum Auswählen (war mir nicht sicher, ob L-L oder XL besser passt) zugeschickt. So konnte ich in aller Ruhe daheim probieren und die optimale Größe für mich herausfinden. Ein riesiges Kompliment, so kundenfreundlich hab ich es schon lange nicht mehr erlebt. Das soll mal einer beim Discounter probieren...
Übrigens: Ein Vorteil beim Kauf direkt bei HELD ist die größere Auswahl an Größen. Held produziert Zwischengrößen (z. B. L-L für L-Träger mit langen Ärmeln), die du bei Discountern oder bei Amazon nicht bekommst.Unverändert: Übrigens: Ein Vorteil beim Kauf direkt bei HELD ist die größere Auswahl an Größen. Held produziert Zwischengrößen (z. B. L-L für L-Träger mit langen Ärmeln), die du bei Discountern oder bei Amazon nicht bekommst.
Beitragsnavigation
Ich fahre Motorrad seit 2012. Seit 2018 bin ich immer öfter im Gelände anzutreffen. Ich liebe die Freiheit auf zwei Rädern.